Sonntag, 29. Juni 2014

Krieg: Gut gegen Böße

Wer kennt das nicht, ein guter Actionfilm kommt im Fernsehen und wie immer gibt es einen Bösewicht und einen guten Kerl, der diesen aufhalten möchte. Aus irgendeinem Grund ist man aber nicht wirklich auf der Seite des Guten, sondern hofft und fiebert auch auf der Seite des Bösewichts mit. Vielleicht geht das ja auch nur mir so, aber irgendwie hatte das "Böse" immer eine gewisse Anziehungskraft auf mich ausgeübt.
Warum fühlen sich  so viele junge Mädchen zu "Bad Boys" hingezogen, warum haben die meisten Jungs irgendwann in ihrem Leben einmal den Wunsch zu einer Gang zu gehören? Es ist ein ewiger Kampf, ein Kampf zwischen Gut und Böse. Die Welt in der wir leben kommt einem Jahrmarkt gleich. Lichter, Musik,Verlockungen und Reize überall und so wandeln wir in ihr und versuchen nicht das Gute aus den Augen zu verlieren und unser Herz davor zu bewahren zu sündigen, während Reklameschilder mit halbnackten Frauen, Werbeplakate für Zigaretten, Legalisierungsgesetze für Canabis etc. uns in Versuchung führen wollen. Drogen, Sex, Alkohol,Macht, Ruhm die Liste ist lang....


 

So lange ich denken kann, hatte ich persönlich diesen Kampf in meinem Leben. Es hat eine magische Kraft auf mich ausgeübt etwas verbotenes zu tun. Mal ehrlich, wann erleben wir in unserer heutigen Gesellschaft  noch Abenteuer? Wo ist der Kick? Aber das ist genau das, was ich immer gesucht habe, den Kick, das Außergewöhnliche, das Abenteuer. Ein normaler Tag sieht aber anders aus, wir stehen auf, machen uns fertig, gehen in die Arbeit, machen Mittagspause, gehen nach Hause, schalten den Fernseher an und eventuell findet später am Abend noch eine Bibelstunde statt. Tja, das war es dann - Abenteuer leben. Ich wollte mehr - schon immer. Die Welt dort draußen schrie mir förmlich entgegen - hier kannst du spüren, empfinden, extrem sein... ich habe was du suchst und so kam es, dass ich mein Bedürfnis nach Leben oftmals in dieser Welt gestillt habe.

Wenn ich mir jedoch die Bibel so anschaue, dann ist Gott kein langweiliger Gott der möchte, das wir unser Dasein fristen - nein- -  Gott ist ein Extremist - so extrem, dass er seinen Sohn sandte um für uns zu sterben. Wenn die Teilung des roten Meeres kein Abenteuer war - dann weiss ich auch nicht. Oder die Wunder, die Jesus vollbrachte - Tote aufzuerwecken, Blinde sehend zu machen und Stumme sprechend. Wir sind das Problem. Wir leben nicht in der vollen Autorität, die Jesus uns übertragen hat und wir haben nicht den Glauben, dass Gott noch der gleiche ist wie gestern und so kommt es, dass wir als Christen nicht aktiv leben, sondern oftmals einfach nur existieren. Wo ist er denn, unser Glaube so groß wie ein Senfkorn - ich wäre froh, wenn mein Glaube die Größe eines Sandkorns aufweisen würde - denn dann wären viele meiner Kämpfe wohl leichter.



Paulus schreibt in Römer 7,19 
Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.


Ich hatte das Vorrecht in einer christlichen Familie aufzuwachsen und so weit ich dies beurteilen kann, haben meine Eltern ihr möglichstes getan, mir ein gutes Glaubensfundament mit auf den Weg zu geben. Dennoch habe ich eines Tages als Teenager beschlossen meine eigenen Wege zu gehen und Gott den Rücken zugewandt. Tief in mir wollte ich nach seinen Gesetzen und Weisungen leben, aber meine Seele und mein Leib waren mehr von den Vornehmlichkeiten dieser Welt angezogen. Aber warum ist das so? Warum ist es immer ein Kampf? Ich habe so lange das Gefühl gehabt immer anders zu sein - immer bin ich es, die kämpft. Es scheint, als würden viele Menschen das Christentum im Schlaf beherrschen. Sie sind jeden Sonntag im Gottesdienst, ihre Kinder sind wohl erzogen, besuchen das Gymnasium, sind Klassenbeste und nehmen Geigen- und Tennisunterricht. In der Arbeit haben sie scheinbar Erfolg und wenn man sie sieht und fragt wie es ihnen geht haben sie immer ein Lächeln auf den Lippen und erwidern "hervorragend und dir ??" Wow - ich war noch nieeeee so. Mein Leben war immer schon ein Kampf. Der Kampf gegen meine eigenen Gedanken und Wünsche, die nicht von Gott, sondern von dieser Welt waren. Ich wollte Gott dienen mit ganzem Herzen, ganzen Verstand und ganzem Leib - schon immer. Aber es gab immer diese andere Seite. Wie oft kam ich Sonntags in den Gottesdienst und habe nur geweint. Wie oft lag ich trotz errettetem Geistes in meiner Wohnung voller Depressionen, Sorgen und Zweifeln. Wie oft habe ich gesagt "Herr ich bin Thomas - ich muss dich sehen, damit ich glauben kann" Wie oft habe ich neidisch auf diejenigen geschaut, die geisterfüllt in die Mission sind, während ich nach so vielen Jahren Christsein immer noch mit meinen eigenen Schwächen zu kämpfen habe. Wie oft habe ich gesehen, wie Menschen, die nach mir ihr Leben Jesus gegeben haben, einen Dienst in der Gemeinde übernommen haben. Ich stand da, klein vor seiner Herrlichkeit, aus Gnade befreit, aber dennoch voller weltlicher Gedanken mich fragend, ob ich jemals das Gute das ich tun möchte auch tun kann. Warum?




Römer 6, 6
Damit steht fest: Unser früheres Leben endete mit Christus am Kreuz. Unser von der Sünde beherrschtes Wesen ist vernichtet, und wir müssen nicht länger der Sünde dienen. 7 Wer gestorben ist, kann nicht mehr beherrscht werden - auch nicht von der Sünde



Bei all dem was ich gerade gesagt habe schaue ich mir nun diese Bibelstelle an und frage mich, ob Paulus mich an dieser stelle für dumm verkaufen will - Wer gestorben ist kann nicht mehr beherrscht werden, auch nicht von der Sünde - na dann war die Person, die gestern z.B. eine Notlüge verwendet hat ja wohl nicht ich ;-) ??? Wir machen gerade eine Leiterschaftsschule und in diesem Zusammenhang haben wir über genau jene Bibelstelle geredet. Etwas, was mir enorm geholfen hat war die folgende Grafik.



n dem Moment, in dem wir unser Leben in Jesu Hände gelegt haben, wird unser Geist errettet - unser Geist ist jetzt bei Gott, er ist also nicht mehr von dieser Welt, ergo kann er nicht mehr sündigen. Jedoch sind unsere Seele (unsere Gedanken, Emotionen, Wünsche) und unser Leib sehr wohl noch in dieser und von dieser Welt und werden somit angegriffen. Hier ist es, wo wir unsere Kämpfe kämpfen. Deshalb heißt es auch, nehmt jeden Gedanken gefangen unter den Gehorsam Jesus Christus. Hier müssen wir beginnen unsere Autorität in Christus zu ergreifen - selbst wenn Du gerade am Boden liegst - denn unser Geist ist bereits errettet und mit Gott. Ein weiterer Punkt, den ich nur all zu gerne vergesse, ist, dass Gott uns in eine Gemeinschaft von Gläubigen gesetzt hat - wir sind keine einsamen Krieger und oftmals ist es unser Stolz, der uns dazu treibt alles alleine lösen zu wollen. Ich bin so - ich will nicht gerne jedem auf die Nase binden was mich gerade beschäftigt und das muss ich auch nicht. Aber wir haben Geschwister im Glauben, die uns mit tragen und wir haben geistliche Eltern - wir sollten Menschen haben, denen wir vertrauen und denen wir unsere Kämpfe mitteilen - wir können unsere Kämpfe vielleicht eine Weile alleine austragen, doch irgendwann werden wir daran zu Grunde gehen. Jesus hat uns niemals gesagt das es leicht werden würde, im Gegenteil ER hat gesagt es wird dich ALLES kosten!! ER hat uns gesagt das es einen Kampf gibt! Aber die gute Nachricht ist, der Kampf ist bereits gewonnen - wir müssen nah, nah, nah an seinem Herz bleiben und fest im Glauben stehen bleiben. Denn eines ist gewiss: Ich will  den guten Lauf bis hin zum Ende weiterlaufen, ich werde kämpfen, egal was geschieht - ich wünsche mir sturmfest zu sein und niemals wieder zurückzusehen, sondern Ihm entgegen zu laufen - auch wenn meine Seele und mein Leib manchesmal müde sind vom kämpfen wünsche ich mir einen Geist, der standhaft ist und überwindet. Sergej Kaljuk hat vor einiger Zeit in seiner Predigt der Blinde am Straßenrand (27.04.2014 http://www.everynation-nuernberg.de/media/predigten/) eine tolle Einleitung zu dem Thema Kämpfe gemacht!! 

Nach einem arbeitsreichen Tag letzte Woche saß ich abends noch am Cours Julien und habe das folgende geschrieben:

Mein Geist schreit Herr, mein Herz schreit Welt, ich kann es nicht verstehen. Das eine das mir wichtig ist, es wird niemals vergehen.
 Ein Augenblick in deinem Arm, heilt alle meine Wunden. Doch gleichermaßen fühle ich  ein Schreien tief in mir, das unentweglich immerzu versucht mich zu verführen.
 Die Kraft mein Herr sie fehlt mir oft und Fleisch und Seele völlig eins, wollen dich oft hintergehen. Das Leben das zu bieten scheint, ein Fest für alle Sinne, ist letztlich nur ein Funkenschein und wider deinem Willen.
 Ich tanze, trinke, lache laut und denke das ich lebe, doch dein Plan ist ein anderer und nicht auf diesem Wege. 
Ein Tropfen Blut, ein Dornenkranz das ist wie es begann. Die Schmerzen die du hattest einst, ich kann sie nicht verstehen. 
Die Wahrheit ist, ich kenn dich kaum, doch will ich dir begegnen. Jeden Tag ein bisschen mehr und deine Liebe spüren. Deine Schönheit, Heiligkeit, sie sind des Lebens Grund. 
Ich brauche dich, ich suche dich ich will dich gerne finden. Alleine bin ich nichts und kann nicht überwinden. Mein Geist schreit Herr, mein Herz schreit Welt - hilf mir zu überwinden
 Thea 

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