Donnerstag, 24. Mai 2018

Es tut weh zu sterben

Der Frühling ist in diesem Jahr sehr durchwachsen in Marseille und es regnet viel, was zur Folge hat, dass die Natur um uns herum explosionsartig grünt und gedeiht und so manchesmal wundere ich mich schon, wie aus dem teilweise wirklich steinig, lehmigen Boden die zartesten Blumen hervorragen. Aber wie kam es dazu ?



Es ist kein neuer Vergleich, der eines Samenkorns mit unserem Leben, aber es ist etwas dass mich im Moment anspricht und zu mir spricht. Denn manchesmal fühle ich mich unsichtbar wie dieses Samenkorn das noch in der Erde steckt, manchesmal fühle ich mich auch als würde etwas in mir sterben - aber ich sehe noch nicht, dass es nur der Beginn etwas wundervollem ist. Manchesmal fehlt es mir auch an Sonne oder Regen um zu dem zu werden, was Gott für mich vorgesehen hat und manchsemal schmerzt es sich seinen Weg durch einen steinigen Boden zum Tageslicht zu suchen.


Seit einem Jahr haben wir einen Garten und es ist gar nicht so einfach diesen in das gewünschte Paradies zu verwandeln. Im letzten Jahr haben wir voller Elan und Eifer Rasen ausgesäht, es dauerte keine halbe Stunde da war bereits eine Armée von fleißiger Ameisen unterwegs um sich die Aussaat zu eigen zu machen. Es heißt ja nicht umsonst in den Sprüchen : Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege und werde weise. Kaum hatten wir uns der Ameisen entledigt kam die Hitze, es mangelte an Regen und auch das morgendliche gießen half nicht wirklich. 


In diesem Jahr haben wir versucht Beete anzulegen. Die Ameise war kein Probelm, dafür hat eine ganze Schneckenherde dafür gesorgt dass von dem frisch gepflanztem Basilikum kaum noch etwas übrig ist.



Und während ich die Erde bearbeite und versuche die Erde fruchtbar zu machen stelle ich fest das unsere Wohnanlage wohl auf alten Spinatfeldern gebaut wurde, denn überall sprießt dieser mit einem Durchsetzungsvermögen, dass ich mich frage wie es sein kann, dass er all diese Jahre, Hitze, Schnecken, Ameisen aber auch die Bauarbeiten überlebt hat.

Ich möchte gerne ein paar Aspekte dieser persönlichen Erfahrungen aufgreifen und versuchen sie aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. 

Es tut weh zu sterben
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Johannes 12,24


Oftmals fühlen wir uns sehr alleine wenn wir gerade dabei sind in einem Bereich unseres Lebens zu sterben. Paradoxerweise sagt Jesus wenn das Konr nicht stirbt DANN bleibt es alleine. Nur wenn es also stirbt kann es Frucht bringen und sich vermehren. Sonst bleibt es einfach unbrauchbar und das lebenspendende Potenzial das es in sich trägt verdorrt und wird niemals aufkeimen.


Normalerweise, weiss ich ganz genau wenn Jesus gerade dabei ist in einem Bereich meines Lebens zu wirken. Es sind die Bereiche über die ER möchte, dass ich Sieg habe, die Bereiche in denen Er Möchte dass ich die Kontrolle abgebe und das ich IHM vertraue. Warum - weil er weiß dass ich dort Frucht bringen kann! 

Vermutlich haben wir seit früher Kindheit gelernt auf bestimmte Situationen auf eine bestimmte Art und Weise zu reagieren z.B. mit Angst, mit Trotz, mit Verweigerung, mit Wegschauen, mit Kontrolle, mit Manipulation, mit Verunsicherung etc. Ich weiss zum Beispiel ganz genau, wenn ich etwas falsch gemacht habe, dann ist es einfacher einen "Schuldigen" zu finden oder einen Umstand hierfür verantwortlich zu machen, als einfach Entschuldigung zu sagen - warum ist dass so ?


Weil ich Angst vor den - Konsequenzen habe (verurteilt zu werden, nicht mehr geliebt zu werden, inkompetent dazustehen etc)

Lasse ich es jedoch zu und gestehe meinen Fehler ein, mache ich mich verletzbar - und genau dass will Jesus - warum ? Weil hierdurch authentische wahre Beziehungen entstehen können, welche Frucht tragen und tief verwurzelt sind.




Das ist nur ein Beispiel ich könnte euch zich Bereiche aufzählen in denen ich sterben muss um letztlich leben zu können. So wie Jesus sterben musste damit wir letztlich leben können. Frucht bedarf zunächst den Tod (im übertragenen Sinne!!)

Ja, es tut weh, denn sterben tut man letztlich immer alleine. Denn das geschieht in unseren Herzen, es ist ein Prozess des totalen loslösens und vertrauens auf Gott. Als ich 2013 die Entscheidunge getroffen habe, mein altes Leben hinter mir zu lassen und ohne festes Einkommen und französisch Kenntnisse nach Frankreich zu ziehen, da war dass im festen Vertrauen darauf, dass Gott die Kontrolle übernehmen würde, dass ich seine Stimme gehört habe und er mein Schiff lenken wird.

Wenn wir alte Muster ablegen, wenn wir Denkweisen neustrukturieren, wenn wir zulassen dass sein Wort realer und wichtiger wird als dass was wir sehen (denn wir wandeln durch Glauben, nicht durch Schauen ,)
 dann sterben wir und Jesus kann in unserem Leben sichtbar werden und sein Werk tun, dann werden wir Frucht tragen. 

Der oben genannte Bibelvers geht weiter und sagt dann folgendes :

Wer sein Leben liebt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Johannes 12,25

Es gibt einen Vers in Psalm 84 der sagt HERR, ein Tag in den Vorhöfen deines Tempels ist mehr wert als tausend andere! Ich möchte lieber an der Schwelle deines Hauses stehen, als bei den Menschen wohnen, die dich missachten!

Ich glaube dieser Vers zeigt dass der Verfasser, das wovon Jesus in Johannes spricht, verstanden hat, er achtet sein Leben gering, ein Tag, nur ein einziger mit seinem Schöpfer wäre ihm mehr wert als 1000 anders wo. Er wills ein Leben in dieser Welt nicht höher achten als die Gemeinschaft mit sienem Vater.

Wenn wir in einem Bereich unseres Lebens sterben, dann ist das schmerzhaft ABER wir achten damit unser Leben hier auf Erden geringer. Wir sagen, dieser Umstand hat keine Macht über mich, mein Ego ist in dieser Situation nicht wichtig, meine Angst hat keine Kontrolle in dieser Situation - wir versuchen nicht krampfhaft die Situation zu kontrollieren aus Liebe zu unserem Leben, sondern wir konzentrieren uns einzig auf unsere Beziehung mit dem Vater, wir lassen los - und gewinnen somit das was wirklich zählt.

Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren. Johannes 12,26



Jesus ... wohin soll ich dir nachfolgen? Jesus hatte keine Angst sein Leben vollkommen loszulassen. Er war in der perfekten Umgebung mit seinem Vater im Himmel ohne Leid ohne Schmerz ohne Sorge - ER ist auf die Erde gekommen, in eine Umgebung voll Schmerz, voll Ungerechtigkeit, voll Leid, voll 'Trauer - Er ist in den Tod gegangen - Jesus.... wohin soll ich dir nachfolgen ? .... In den Tod!!! Nicht im natürlichen Sinne, sondern im übertragenen - Gottes Plan und seine Sichtweise MUSS wichtiger sein als mein Ego, meine Angst, meine Pläne.


Das was dann aufwächst, kann Frucht bringen, denn der Boden auf den es gefallen ist war fruchtbar. Was ist dieser Boden ? Es ist unser Herz, was machen wir mit dem Wort Gottes wenn wir es empfangen ? Lassen wir es arbeiten - oder lassen wir die Ameisen und Schnecken, die Sonne und die Hitze, das Unkraut und die Gräser das Samenkorn töten. Eines habe ich gelernt seitdem ich einen Garten habe, kaum habe ich eine Saat gesägt geht der Kampf ums überleben los. Gottes Wort in unserem Leben ist unter Beschuss. Die Sorgen, die Ängste, die Meinungen anderer und vieles mehr werden versuchen es zu nichte zu machen, ihm seine Wichtigkeit zu rauben, dir einzureden dass es auch anders geht.

Wenn es aber tief verwurzelt ist, wenn es wir Gottes Gedanken zu unseren Gedanken machen, wenn wir seine Pläne vor unsere Pläne stellen und IHM vertrauen, wenn wir sein Wort in unser Herz geschrieben haben und darüber meditieren dann sind wir vollkommen in der Wahrheit verwurzelt und bringen Frucht

Andere Körner schließlich fielen auf guten Boden und brachten Frucht. Manche brachten hundert Körner, andere sechzig und wieder andere dreißig.« Markus 4,8


Unsere Wohnanlage steht auf dem Gelände eines alten Klosters, Selbst die Kirche in der Mitte der Wohnanlage wurde erhalten. Manchmal wenn ich wieder damit kämpfe den Spinat der wohl von Mönchen angebaut wurde aus meinem Blumenbeet zu holen, denke ich - JA, diese Saat bringt Frucht - jemand hat den Boden bestellt und viel Zeit und Energie in dieses Vorhaben gesteckt - so viel, dass wir noch Jahre später, nachdem das Kloster längst nicht mehr existiert, die Frucht sehen.

Ich wünschte mein Leben würde diese Art von Frucht bringen. Eine Frucht, die noch die Generationen nach mir segnet und welche allen Witterungen und Ungeziefern zum Trotz weiter gedeiht.





Freitag, 9. Juni 2017

Freiheit in seiner Gegenwart - mit unverhülltem Gesicht vor deinem Schöpfer



Mit dem »Herrn« ist Gottes Geist gemeint. Und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. Wir alle aber stehen mit unverhülltem Gesicht vor Gott und spiegeln seine Herrlichkeit wider. Der Herr verändert uns durch seinen Geist, damit wir ihm immer ähnlicher werden und immer mehr Anteil an seiner Herrlichkeit bekommen.

2 Korinther 3,17


Ich schreibe heute an all diejenigen unter Euch, die genau wie ich wissen, dass sie Gott nicht aus eigener Kraft ähnlicher werden können, an all diejenigen die sich nach Freiheit sehnen und Gott mit unverhülltem Gesicht gegenüberstehen möchten :-)

Wenn ich diesen Vers lese, dann ist das als würde jemand eine Tonnen schwere Last von meinen Schultern nehmen und ich weiß dass alles gut wird. Das was jetzt noch so unfertig, so chaotisch, so unperfekt und so unglaublich weit entfernt von seinem Spiegelbild ist, wird ER selbst verwandeln.

Freiheit, ein Wort dass in mir ein Verlangen auslöst, den Wunsch danach in allen aber wirklich allen Bereichen meines Lebens frei zu sein, handeln zu können ohne die Meinungen oder gar Urteile anderer in Betracht zu ziehen, einzig IHM gefallen zu wollen. Freiheit von Ängsten, von Zwängen, von Krankheit, von meinen Umständen, von meiner finanziellen Situation, von den Dingen dieser Welt.

Vers 17 verspricht uns, dass wo der Geist des Herrn ist Freiheit ist. Wo ist denn der Geist des Herrn? In dir und in mir, denn mit unserem Bekenntnis zu Jesus Christus haben wir auch seinen Geist empfangen. Warum also haben wir so häufig in so vielen Bereichen noch keine Freiheit – eine Frage die ich mir immer wieder stelle.

Paulus spricht hier vor allem von der Freiheit vom Gesetz und davon dass wir nichts aus eigener Kraft tun können und davon dass wir heute einen neuen Bund mit dem Vater haben. Dennoch versuchen wir aber nur allzu oft die Dinge (oder auch Gottes Werk) aus eigener Kraft heraus zu tun.

Ein paar weitere Gründe von denen ich glaube dass sie ausschlaggebend dafür sind dass wir einen Mangel an Freiheit haben sind die Folgenden:

- Das Urteil der Menschen
Wer das Urteil der Menschen fürchtet, gerät in ihre Abhängigkeit; wer dem HERRN vertraut, ist gelassen und sicher. Sprüche 29,25
Menschenfurcht ist ein meiner Meinung nach oftmals unterschätzter Feind der Freiheit, aus eigener Erfahrung kann ich sagen wie einengend und belastend es sein kann, wenn man immer erst überlegt was wohl die anderen denken werden. Das ist nicht nur wenn wir evangelisieren wollen etc. Nein in den ganz alltäglichen Dingen beschneidet uns diese Furcht unserer Freiheit – Was denkt wohl der Nachbar wenn mein Kind mal wieder weint, was denken die Kollegen über meine Arbeit, was wohl die Frauen im Bus zu tuscheln haben – sicher sprechen die über mich. Sprüche 29,25 geht sogar so weit zu sagen dass wir in Abhängigkeit geraten – WOW – hast du jemals daran gedacht dass du Abhängig bist von den Meinungen anderer oder anders formuliert, dass die Meinungen anderer dein Handeln und deine Entscheidungen beeinflussen? HEY … Du bist Kind Gottes, sein Geist lebt in dir –  und wo der Geist des Herrn ist da ist was ? Genau … FREIHEIT – Versuchen wir uns frei zu machen von dem was wir denken was andere denken könnten. Siehst du wie absurd allein dieser Satz klingt und dennoch lassen wir uns von Dingen die wir ausschließlich unterstellen einschüchtern ja sogar abhängig machen. 


- Ich verstehe und begreife meine Identität nicht und bin deshalb in meiner Freiheit beschnitten


Die Bibel lehrt uns in Römer 8, 14
14 Denn alle, die vom Geist Gottes bestimmt werden, sind Kinder Gottes. 15 Deshalb verhaltet euch nicht wie ängstliche Sklaven. Wir sind doch Kinder Gottes geworden und dürfen ihn »Abba, Vater«4 rufen. 16 Denn der Geist Gottes selbst bestätigt uns tief im Herzen, dass wir Gottes Kinder sind. 17 Und als seine Kinder sind wir auch Miterben an seinem Reichtum - denn alles, was Gott seinem Sohn Christus gibt, gehört auch uns. Doch wenn wir an seiner Herrlichkeit teilhaben wollen, müssen wir auch seine Leiden mit ihm teilen.

Wir haben also, Anteil an seinem Reichtum. Sprich wir haben auch die gleiche Autorität die Christus verliehen wurde. Ganz ehrlich ich schreibe das jetzt hier so schön und ich glaube das ist auch nicht das erste Mal das ich über Autorität und Identität schreibe, aber ich selbst habe diese Lektion noch nicht gelernt und suche immer weiter nach einem tieferen Verständnis meiner Identität in ihm. Aber ich bin mir sicher, würde ich seine Identität in mir oder meine Identität in IHM vollends begreifen würde ich auch in vollkommener Freiheit leben können. Möchte ich aber an seiner Herrlichkeit teilhaben, so muss ich auch sein Leiden teilen, diesen Teil des Verses lassen wir gerne weg aber ich denke Paulus wusste genau wovon er sprach al er dies geschrieben hat. Ich denke, dass verglichen mit dem Leiden Christi, welcher die Sünde, die Last, die Scham der GANZEN WELT, getragen hat, unser Leiden (möge es uns auch noch so unerträglich erscheinen) nur sehr gering ist. 



- Wir kämpfen nicht wirklich

Etwas was mich schon vor langer Zeit wirklich wachgerüttelt hat sind die Briefe an die 7 Gemeinden in der Offenbarung. Immer wieder finden wir hier den Satz „Wer durchhält und den Sieg erringt wird mit mir auf meinem Thron sitzen…. „ Die Worte „durchhalten und „erringen“ sind zwei Worte die man in unserer Gesellschaft nur noch selten hört. Alles muss instant sein, sofort verfügbar, zum Mitnehmen, to go, bloß keine Zeit in Anspruch nehmen. Ganz ehrlich ich glaube „erringen“ bedeutet es sich zu erkämpfen, tief in meinem Herzen, in den tiefen meiner Gedanken, da wo es auch mal weh tut, da wo ich eigentlich keine Kraft mehr habe aufzustehen, dass Schwert in der Hand und anzugreifen!! Wenn ich das Wort erringen höre denke ich an Jakob der mit Gott gerungen hat, ich denke an die Witwe die nicht aufhörte den Richter zu beknien ihr Recht zu verschaffen, ich denke an die großen Glaubenshelden die bereit waren zu leiden, zu fasten, ja sogar ihren Sohn zu opfern wenn nötig. Charakter ist etwas das Gott in uns bildet wir erringen uns den Sieg über die Sünde, über Ängste über Umstände und Gott nutzt das um uns mehr und mehr in sein Spiegelbild zu verwandeln uns seinen Charakter zu geben. Aber wir müssen kämpfen, nicht jammern nicht weinen nicht klagen – kämpfen. Proaktiv – nicht Reaktiv. Die Waffenrüstung ist dazu da sie anzuziehen und auch wenn es mühsam ist – und das glaube ich tatsächlich, denn ich fühle mich nicht immer danach die Schuhe der Bereitschaft anzuziehen, ich habe auch nicht immer Lust und Kraft mein Schild des Glaubens hochzuheben. Es ist aber keine Frage der Lust oder der Tagesverfassung – es ist wichtig um diesen Kampf nicht nur zu überleben sondern triumphierend auf dem Siegesmarsch zu sein wandelnd in unserer Autorität, denn wir dürfen nicht vergessen dass wir nicht gegen Fleisch und Blut kämpfen aber auch nicht, dass wir den Sieg bereits in der Tasche haben. Epheser 6,10 (die Waffenrüstung ) lest es euch mal wieder durch ,-)Denke daran, Gott selbst kämpft an deiner Seite und seine Pfeile verfehlen das Ziel nicht !!

Jetzt holst du den Bogen zum Kampf hervor, du hast geschworen, dass deine Pfeile treffen! Du spaltest die Erde, bis Ströme hervorbrechen. Bei deinem Anblick erbeben die Berge, dichter Regen prasselt vom Himmel nieder, das Meer braust, seine Wogen türmen sich auf.

Sonne und Mond stehen still, wenn deine leuchtenden Pfeile fliegen und dein Speer am Himmel aufblitzt. Habbakuk 3, 9



- Wir geben das Empfangene nicht weiter

Lebendiges Wasser MUSS fließen. Das Tote Meer ist tot weil es nicht fließt. Wenn wir Freiheit leben wollen müssen wir nach biblischen Prinzipien leben. Seit wievielen Jahren gehen wir Sonntag für Sonntag in den Gottesdienst, vielleicht sogar zu Gebetstreffen und manch einer sogar zu Bibelstudien, Seminaren und Konferenzen. Unsere Köpfe sind so voll gepumpt mit theoretischem Wissen über Gott aber solange wir dieses nicht dazu nutzen Jünger zu machen es weiter zu geben, andere zu ermutigen, wird es in unseren Köpfen zu einem fauligen See an Wissen welcher kein Leben in sich birgt. Wir müssen anfangen was wir empfangen haben einzusetzen um andere zu segnen dann werden wir in größere Freiheit kommen. Ich weiss dass immer dann wenn ich etwas von dem was ich empfangen habe weitergebe, es ist all würden meine eigenen Probleme kleiner werden – ich schaue dann nämlich nicht auf mich sondern auf meinen Gegenüber und dessen Bedürfnisse. 



Sicherlich gibt es noch eine ganze Menge weiterer Gründe warum wir keine Freiheit erleben. Wir müssen lernen unsere Lasten an ihn abzugeben und sie nicht selber zu tragen, anderen von unseren Kämpfen erzählen um nicht alleine kämpfen zu müssen, täglich Zeit mit unserem Vater verrbringen et c. etc.

Ich behaupte bei weitem nicht, dass ich das alles richtig umsetzte aber ich bin überzeugt, dass Gott möchte, dass wir in vollkommener Freiheit leben. Ich glaube Gott sieht uns an und wünscht sich sooo sehr dass wir sein Geschenk, die vollkommene Freiheit, an uns nehmen und wartet nur darauf dass wir tatsächlich darin wandeln, denn ER ist gut !!



Wir alle aber stehen mit unverhülltem Gesicht vor Gott und spiegeln seine Herrlichkeit wider. 




Wir stehen mit unverhülltem Gesicht vor Gott – für mich bedeutet das, dass wir echt sind, nichts versteckt ist, keine Geheimnisse, alles ist am Licht, keine Angst ihm gegenüberzustehen. Was für eine Vorstellung IHN wahrhaftig zu betrachten in seiner Schönheit, seiner Majestät. Und wir dürfen seine Herrlichkeit widerspiegeln. Kannst du dir das vorstellen ?? All seine Herrlichkeit, wie unbeschreiblich und DU darfst das widerspiegeln. Ich wünsche mir dass wenn Menschen uns ansehen wir wirklich attraktiv sind, so anziehend weil seine Herrlichkeit unser ganzes Wesen eingenommen hat. Ich glaube der Punkt ist unverhüllt zu sein, wirklich alle Masken fallen zu lassen, und Gott zu vertrauen. Noch habe ich das Gefühl weit davon entfernt zu sein seine Herrlichkeit widerzuspiegeln, aber indem ich IHN mich verändern lasse werde ich ihm ähnlicher was für ein Vorrecht .

Der Herr verändert uns durch seinen Geist, damit wir ihm immer ähnlicher werden und immer mehr Anteil an seiner Herrlichkeit bekommen.


Es ist durch seinen Geist – nicht durch unsere Kraft oder unsere Anstrengung sondern einzig durch seinen Geist. ES ist in seiner Gegenwart, im Gebet, in der Zeit die ich ganz alleine mit ihm verbringe wo er mich verändert.

Ich ermutige die heute weiter zu kämpfen, weiter dein Erbe – die vollkommene Freiheit - in Anspruch zu nehmen, dich weiter verändern zu lassen und Vertrauen zu haben, dass ER es ist der dich verändert und dir Anteil an seiner Herrlichkeit gibt. Selbst der kleinste Anteil seiner Herrlichkeit muss so wunderbar sein, dass ein Mensch es vermutlich kaum ertragen kann. Wie großartig, wie unfassbar, wie unglaublich dass ER uns dies versprochen hat. Sei gesegnet :-)





Donnerstag, 20. August 2015

Die etwas andere Hochzeitsreise


Wie die meisten ja wissen, wurde mir derzeit Bettruhe verordnet und ich nutze die Zeit euch endlich über unsere außergewöhnliche Hochzeitsreise zu berichten. 

Seit  einigen Wochen bereits hatte ich meine Wohnung aufgegeben und so kam es, dass ich die letzten Wochen als Single-Frau mehr oder weniger als Vagabundin verbrachte. Ich schlief bei Freunden, ja sogar in Arztpraxen, welche mir freundlicherweise über zwei Wochen von einer Chiropraktikerin während der Dauer ihres Urlaubes angeboten wurde, bis ich dann schließlich die letzten 3 Wochen bei unseren Pastoren Matt und Christy, sowie deren 4 Kindern lebte. Die gesamte Zeit war vom Koffer ein- und wieder auspacken geprägt. Hinzu kamen die Vorbereitungen für unsere Reise nach Deutschland und Neukaledonien und die Nervosität vor der bevorstehenden Hochzeit. Kurz vor Abreise überraschte man uns mit der Planung einer weiteren Hochzeitsfeier in Marseille und so kam es, dass bereits am 18 April die Korken knallten. Um die 50 Leute kamen,         um den bevorstehenden Bund zwischen Anthony und mir mit uns zu feiern. Ein 4-wöchiger "Party-Marathon" nahm seinen Lauf....
Terrasse bei Matt und Christy
Die Pastoren Matt und Christy mit uns - die Blumenketten waren ein Geschenk
Brautkleider aus Toilettenpapier - so mancheiner ähnelte eher einer Mumie

Am 25. April hieß es erneut Koffer packen - aber darin war ja insbesondere ich bereits geübt. Es ging Richtung Heimat - Nürnberg wir kommen. Eine Woche voller letzter Vorbereitungen lag vor uns. Die ersten Tage verbrachten wir gemeinsam bei meinem Bruder. Um Anthony eine Überraschung zu bereiten ließen wir heimlich seine Mutter aus dem ferngelegenen Neukaledonien einreisen, um diesen besonderen Tag mit uns gemeinsam zu begehen.  Die Wiedersehensfreude war riesig!



Standesamt stand vor der Tür... nachdem wir nun vor dem Gesetz als Eheleute anerkannt wurden stand eine weitere Feier in unserem Nürnberger Gemeindecafé vor der Türe. Die bisher zweite große Feier. Müde, erschöpft und glücklich kamen wir zuhause an, doch  hieß es nur kurz darauf wieder Koffer packen. Ich verbrachte die letzte Nacht vor der Hochzeit bei meiner langjährigen Freundin und Trauzeugin, während Anthony und dessen Mutter bei unseren Pastoren nächtigten. Dann war es endlich soweit, der große Tag. Doch auch hier sollten die Überraschungen nicht ausbleiben und so nahmen einige unserer engsten Freunde aus Marseille die lange Reise mit dem Auto auf sich, um einzig für diesen einen Abend zu kommen und noch in der gleichen Nacht wieder abzureisen. Wir waren gesegnet - ja das waren wir wirklich!!












Unser Hochzeitsmarathon führte uns weiter - ja ihr könnt es euch schon denken - Koffer packen. Wir verbrachten die darauffolgenden zwei Tage in einem beschaulichen Hotel, um uns körperlich und mental auf die lange Reise in den Südpazifik vorzubereiten. Gut erholt packten wir unsere sieben Sachen und verbrachten noch eine letzte Nacht bei meinem Bruder, bevor die Reise ins für mich bislang unbekannte begann.  40 Stunden waren wir unterwegs bevor wir aufs herzlichste empfangen wurden - aber seht selbst:








Was nun folgt kann ich kaum in Worte fassen und es sind so viele Geschichten, kleine Details und Highlights, dass ich ein Buch schreiben müsste, um alles zu erzählen. Insgesamt haben wir seit unserer Abreise in Marseille bis zu unserer Rückreise 18 Mal unsere Koffer gepackt bzw. ausgepackt. Niemals waren wir länger als 3 Tage an ein und dem selben Ort und die vermeintlichen Flitterwochen stellten sich mehr als ein Missions- und Abenteuertrip heraus.


Zunächst waren wir bei Anthonys Vater untergebracht, wo wir aber nicht lange bleiben sollten. Schon bei der Ankunft fielen mir Dinge auf, die wir bei uns so nicht kennen, Menschen liefen barfuß auf der Autobahn und traditionelle Häuser aus Stroh waren häufig ein wenig zurückversetzt in den Wäldern zu sehen. Nach einem sehr kurzen Aufenthalt ging es weiter zur Messe (der Name verwirrte mich leicht, da ich ein eindeutiges Thema vermisste - Pute, Krabbe, Hirsch )auch ein echtes Rodeo durfte nicht fehlen, um die Besucher zu unterhalten.Danach ging es nach  Col d'Amieu. Mitten im - für Anthony Wald - für mich Dschungel -..., gehört seiner Familie ein Haus. Dort verbrachten wir einige Tage, machten Flußwanderungen und besuchten einen Teil seiner riiiiieeessssigen Familie.
Traditionelles Essen in Bananenblättern unter der Erde zubereitet
Traditionelles Missionskleid - Willkommensgeschenk für mich

Traditioneller tahitianischer Tänzer








Von dort aus führte uns unsere Reise weiter, vorbei an den wohl prachtvollsten Stränden, die ich je gesehen habe bis zu einer Ranch, welche Freunden seiner Familie gehörte. Dort verbrachten wir zwei Tage. Neben unendlicher Weite, Rinder- Schaf und Pferdeherden, zahmen Hirschen, Schweinen und Enten.Traditionelle Speisen wurden uns serviert und die Abende verbrachten wir gemütlich um ein Feuer sitzend. Zum Abschluss sollten wir noch etwas zu Gesicht bekommen, wovon wohl jedes Kinderherz träumt - Ein Baumhaus von der Grösse eines echten Hauses, nur eben hoch oben in der Krone eines gigantischen Baumes, ohne Weiteres begehbar von 10 Personen Ihr könnt es euch nun schon denken, es war wieder an der Zeit Koffer zu packen. Während Anthonys Mutter und Schwester zurück in die Hauptstadt fuhren, ging es für uns immer weiter Richtung Norden. Ziel war ein Eingeborenenstamm, in welchem wir ebenfalls eine Nacht verbringen sollten.











Eines sollte ich noch erwähnen, mit einer normalen Hochzeitsreise hatte das ganze wenig zu tun, nicht nur, weil wir bis auf einen Tag ausnahmslos die gesamte Zeit im Kreise der lieben Familie verbracht haben, sondern insbesondere, weil wir viele Leute und Familienangehörige getroffen haben, die einst an Gott glaubten und ihren Glauben verloren haben oder die sich in Zeiten grosser Herausforderungen befanden. So kam es, dass wo immer wir hin kamen, wir für Leute beteten, diese ermutigen durften und ihnen das Evangelium näher brachten. So auch in jenem Eingeborenenstamm. 

Die folgenden Tage haben mich zu tiefst bewegt und dankbar durfte ich sehen, wie Gott uns benutzte, um Menschen in den verlorensten Winkeln dieser kleinen Insel durch uns zu ermutigen.

Mama Ida, so nannten sie die Frau, die in einem kleinen Eingeborenenstamm lebte, welche wir besuchen sollten. Vor vielen Jahren kam durch ihre Hilfe Anthonys Vater und hierdurch die ganze Familie zum Glauben. Damals litt Anthonys Bruder an Schizophrenie und man brachte ihn in diesen Stamm, wo 4 Wochen lang für ihn gebetet und gefastet wurde. Am Ende war er geheilt und seine Familie bekehrte sich zu Christus. 

Heute ist dieser Ort nur noch ein Schatten seiner selbst. Die katholische Kirche hatte einen Pfarrer in den Ort gesendet, um die Kirche zu übernehmen. Streitigkeiten über Herkunft, Hautfarbe etc. führten dazu, dass der Pfarrer die Arbeit dort aufgab und sich fast der ganze Stamm von Gott abwendete. Mama Ida ist eine der wenigen, die treu betet und an ein Wunder glaubt. Als wir ankamen brach sie in Tränen aus, denn so lange schon hatte sie dafür gebetet, Geschwister im Herrn zu treffen, die mit ihr beten und sie ermutigen würden.  Nachdem wir, wie überall üblich das Gastgeschenk übergeben hatten (ein bisschen Reis und Zuckerohr, andere Lebensmittel, sowie ein paar pazifische Francs in eine traditionelle Decke gewickelt) verbrachten wir den Abend  beim gemeinsamen Gebet, während wir die Speisen aßen, die die Natur uns darbot. Nachts schliefen Anthony's Vater, eine Freundin und ich in einem der kreißrunden traditionellen Häuser auf dem Fußboden. Am nächsten Tag halfen wir einige Früchte zu ernten und Reparaturen im Haus vorzunehmen. Danach machten wir uns auf den Weg zur alten Kirche. Es bot sich mir ein Bild, das ich so schnell nicht vergessen werde. Wo einst gemeinsam gesungen und gebetet wurde, hatten sich Gras und andere Pflanzen ihren Weg in das Gebäude gebahnt. Alte Bibeln lagen herum und auch die gemeinsame Kochstelle, an welcher nach den Gottesdiensten gegessen und gelacht wurde, wurde einfach dem Dschungel überlassen.


 


 Unser Schlafplatz


Die Kirche 





 Die Kochstelle

 Bibeln

 Zitronen sammeln



Also wir zurück kamen, redete ich noch lange mit Mama Ida. Unter Tränen bedankte sie sich immer wieder bei Gott, dass er uns zu ihr geschickt hat und bat mich mit tränenerstickter Stimme, sollten Anthony und ich eines Tages ein Kind erwarten, diesem im Gedenken an sie und die vielen Gebete, die sie für ihn und seine Familie gesprochen hat den Namen Ida zu geben. 

Unsere Abreise war emotional und wir versprachen, die Geschichte des Stammes Wanaches weiterzuerzählen und für ein Wunder zu beten.



Unsere Reise führte weiter. Anthonys Vater platzte fast vor Stolz, seinen Sohn wieder bei sich zu haben und die gute Nachricht der Hochzeit zu verbreiten. So kam es, dass wir bei jeder Gelegenheit und bei jedem Bekannten anhielten, um eine Tasse Kaffee zu trinken. Die Vielzahl der Menschen und Gesichter konnte ich mir kaum merken. Aber eines war seinem Vater immer wichtig - bitte verbreitet das, was Gott in anderen Ländern tut auch auf unserer Insel - die Menschen müssen hören, dass Gott lebendig ist. So verbrachten wir viele Momente des Gebets. 

Wir waren so viel unterwegs, dass mir so manches Mal Zeit und Ort entfallen waren. So kam es also, dass sich folgendes ereignete. Wir waren auf dem Weg zurück in die Hauptstadt. Hier war unserer Hochzeitsfeier vorgesehen - ja unserer dritte. Dieses Mal nächtigten wir nicht mit der gesamten Familie auf dem Fußboden, sondern man hatte uns für eine Nacht in einem 5 Sterne Hotel eingebucht. Nach einer wunderschönen Feier mit traditionellen Geschenken, vielen Muschelketten, tahitianischen Tänzen und einem atemberaubenden Ausblick auf das Meer fiel ich spät Abends nur noch todmüde in mein Bett. Mitten in der Nacht wachte ich auf, auf der Suche nach einer Toilette. Die letzten Tage gehörte eine Toilette nicht immer zur "Standartausstattung" und so manches mal musste man sich auch als Frau mit einem Baum begnügen. Im Halbschlaf irrte ich durch das Hotelzimmer und öffnete eine Türe. Irgendwann erlangte ich die Orientierung wieder, ich befand mich auf dem Hotelflur nur unweit des Aufzugs :-D




Von links: Anthonys Mama Claudine, ich, Anthonys Vater Serge, Anthony, Anthonys Schwester Amanda

 Traditioneller Tanz


 Blick von unserem Zimmer
 



Kurze Zeit später ging es weiter auf eine noch kleinere Insel namens "Maré". Ein kleines Flugzeug sollte uns hinbringen. Die Menschen waren vollgepackt mit Kühlboxen, um Nahrung zu ihren Freunden und Familien zu bringen. Eine Sicherheitskontrolle gab es nicht und der einzige Warnhinweis am "Flughafen" verbot die Mitnahme von Feuerwerk und Böllern. Ohne zu wissen was auf mich zu,kam folgte ich den anderen. Wir hatten ein junges Mädchen dabei, welche vor kurzem nach der Heilung von Krebs ihr Leben Jesus gegeben hat. Coco nannte sie sich. Die Familie ihres Vaters lebte in Maré und hatte sich während der Zeit ihrer Krankheit um ihren Sohn gekümmert. 

 
Nun wollte die Familie das Kind nicht zurückgeben. Wir begleiteten sie und, nachdem es in den zwei Hotels auf der Insel keinen Platz mehr gab nächtigten wir auch für drei Tage bei dieser uns vollkommen unbekannten Familie. Wie üblich übergaben wir das Gastgeschenk. Die Frauen stellten sich hierbei hinter die Männer, während das Familienoberhaupt seinen großen Respekt uns gegenüber ausdrückte. Hier waren wir noch weiter entfernt von der Zivilisation. Warmes Wasser gab es nicht - Anthonys Vater hatte eigens hierfür einen alten Durchlauferhitzer mitgebracht und installiert.(erstaunlicherweise bevorzugten die Einheimischen dennoch ihr kaltes Wasser)  Frauen kochten für ihre Gäste und aßen erst, nachdem diese ihr Mahl beendet hatten. Verkehrsregeln existieren nicht und Industrie oder Arbeit gibt es so gut wie nicht. Jeder hat ein Feld,dass er bestellt und hiervon lebt die Familie. Als wir ankamen hingen überall Girlanden in der Wohnung, man sagte mir, dies sei für eine Hochzeitsfeier. Die Girlanden waren aus Müll verarbeitet und bei genauem hinsehen sah man, dass es sich um alte Nudelverpackungen handelte. Geheiratet werden durfte nur einmal im Jahr zu Erntezeit, denn nur da hatte man genug Essen, um Gäste zu versorgen. Alles in allem eine andere Welt für mich. 




Anthony und mir wurde als frisch vermählten Paar das traditionelle Haus etwa 100 Meter entfernt vom Haupthaus angeboten. Aus Stroh und Lehm gebaut, aber mit einer Glühbirne im Inneren. Eine dünne Matratze hatte man uns bereit gelegt und wir freuten uns wie kleine Kinder einmal ein bisschen Zeit unter uns verbringen zu können. Immer wieder entschuldigte sich die Familie mir gegenüber - ich sei eine Weiße und sie hätten mir nichts zu bieten. Die Gastfreundschaft und Liebe die uns zuteil wurde beschämte mich zutiefst- und immer wieder der Hinweis, dass es in Europa ja sicher besser sei. Nun war es soweit, Coco durfte nach langer Zeit ihren Sohn wieder in die Arme nehmen. Der kleine ist ein Schatz,aber es dauerte 1,5 Tage bis er keine Angst mehr vor mir und meiner vergleichsweise sehr hellen Haut hatte (Ebenso erging es Pascale, der Freundin von Anthonys Vater die ebenfalls weiß ist). Noch nie hatte er eine Weiße mit grünen Augen wie uns gesehen. Nachdem die Angst jedoch verfolgen war wurden wir beste Freunde. 






Ein Junge von etwa 12 Jahren lebte ebenfalls mit im Haus und als er hörte dass wir Christen waren, hörte er nicht mehr auf uns alle Geschichten, die er aus der Bibel kannte zu erzählen. Sein Vater war Zeuge Jehovas, aber ich habe in diesem Kind so einen Hunger nach mehr von Gott gesehen. Immer wenn er sah, dass Anthony und ich uns in unser kleines Haus zurückzogen folgte er uns, er löcherte uns mit Fragen über Gott und das Evangelium und am Ende ließ er uns zum Dank noch einen Brief da. Nach drei Tagen flogen wir zurück und das Wunder an welches keiner glauben wollte, nach vielen Gesprächen und Gebeten willigte die Familie ein, Coco ihren Sohn mit zurück zu geben. Es war wieder ein sehr emotionaler Abschied und wir mussten versprechen, sie nicht zu vergessen und wieder zu kommen. Kurz vor Abflug haben wir durch Zufall noch den Nachkommen des Mannes kennengelernt, der vor nicht soo langer Zeit die ersten Christen per Boot auf Maré willkommen geheißen hat. Es ist eine kleine Insel die wohl kaum einer kennt, aber die Gott genau so sehr braucht wie du und ich. 

Kochstelle vor einer Kirche in Mare



 Das hauseigene Schwein - streicheln ist Pflicht ... und immer schön lächeln

 Kochstelle vor dem Haus der Gastfamilie

 Gemeinsamer Lobpreis und Bibelstudium

 Kinder haben mich als Weiße entdeckt und wollten mich nicht mehr gehen lassen


 Kokusnuss essen ist Pflicht









Nach unserer Rückkehr blieben uns noch zwei Tage. Eine Nacht verbrachten wir wieder bei Anthonys Vater und wir hatten ein paar freie Stunden, dann ging es weiter zu Anthonys Mutter, wo noch einmal Freunde für ein gemeinsames Grillfest eingeladen hatten. Vor der Feier verbrachten wir noch 2 Stunden bei einem kleinen Ausflug mit Anthonys Mutter. Mit jeweils einem Kanu erkundeten wir die Umgebung. Den Abend verbrachten wir dann beim gemeinsamen erzählen, Zeugnis geben und beten. Die Nacht verbrachten wir dann dort und am nächsten Tag ging es wieder Richtung Marseille. Und sie lebten glücklich und zufrieden.....:-D

 
 
Mehr Bilder findet ihr auf meiner Facebookseite.