Sonntag, 29. Juni 2014

Krieg: Gut gegen Böße

Wer kennt das nicht, ein guter Actionfilm kommt im Fernsehen und wie immer gibt es einen Bösewicht und einen guten Kerl, der diesen aufhalten möchte. Aus irgendeinem Grund ist man aber nicht wirklich auf der Seite des Guten, sondern hofft und fiebert auch auf der Seite des Bösewichts mit. Vielleicht geht das ja auch nur mir so, aber irgendwie hatte das "Böse" immer eine gewisse Anziehungskraft auf mich ausgeübt.
Warum fühlen sich  so viele junge Mädchen zu "Bad Boys" hingezogen, warum haben die meisten Jungs irgendwann in ihrem Leben einmal den Wunsch zu einer Gang zu gehören? Es ist ein ewiger Kampf, ein Kampf zwischen Gut und Böse. Die Welt in der wir leben kommt einem Jahrmarkt gleich. Lichter, Musik,Verlockungen und Reize überall und so wandeln wir in ihr und versuchen nicht das Gute aus den Augen zu verlieren und unser Herz davor zu bewahren zu sündigen, während Reklameschilder mit halbnackten Frauen, Werbeplakate für Zigaretten, Legalisierungsgesetze für Canabis etc. uns in Versuchung führen wollen. Drogen, Sex, Alkohol,Macht, Ruhm die Liste ist lang....


 

So lange ich denken kann, hatte ich persönlich diesen Kampf in meinem Leben. Es hat eine magische Kraft auf mich ausgeübt etwas verbotenes zu tun. Mal ehrlich, wann erleben wir in unserer heutigen Gesellschaft  noch Abenteuer? Wo ist der Kick? Aber das ist genau das, was ich immer gesucht habe, den Kick, das Außergewöhnliche, das Abenteuer. Ein normaler Tag sieht aber anders aus, wir stehen auf, machen uns fertig, gehen in die Arbeit, machen Mittagspause, gehen nach Hause, schalten den Fernseher an und eventuell findet später am Abend noch eine Bibelstunde statt. Tja, das war es dann - Abenteuer leben. Ich wollte mehr - schon immer. Die Welt dort draußen schrie mir förmlich entgegen - hier kannst du spüren, empfinden, extrem sein... ich habe was du suchst und so kam es, dass ich mein Bedürfnis nach Leben oftmals in dieser Welt gestillt habe.

Wenn ich mir jedoch die Bibel so anschaue, dann ist Gott kein langweiliger Gott der möchte, das wir unser Dasein fristen - nein- -  Gott ist ein Extremist - so extrem, dass er seinen Sohn sandte um für uns zu sterben. Wenn die Teilung des roten Meeres kein Abenteuer war - dann weiss ich auch nicht. Oder die Wunder, die Jesus vollbrachte - Tote aufzuerwecken, Blinde sehend zu machen und Stumme sprechend. Wir sind das Problem. Wir leben nicht in der vollen Autorität, die Jesus uns übertragen hat und wir haben nicht den Glauben, dass Gott noch der gleiche ist wie gestern und so kommt es, dass wir als Christen nicht aktiv leben, sondern oftmals einfach nur existieren. Wo ist er denn, unser Glaube so groß wie ein Senfkorn - ich wäre froh, wenn mein Glaube die Größe eines Sandkorns aufweisen würde - denn dann wären viele meiner Kämpfe wohl leichter.



Paulus schreibt in Römer 7,19 
Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.


Ich hatte das Vorrecht in einer christlichen Familie aufzuwachsen und so weit ich dies beurteilen kann, haben meine Eltern ihr möglichstes getan, mir ein gutes Glaubensfundament mit auf den Weg zu geben. Dennoch habe ich eines Tages als Teenager beschlossen meine eigenen Wege zu gehen und Gott den Rücken zugewandt. Tief in mir wollte ich nach seinen Gesetzen und Weisungen leben, aber meine Seele und mein Leib waren mehr von den Vornehmlichkeiten dieser Welt angezogen. Aber warum ist das so? Warum ist es immer ein Kampf? Ich habe so lange das Gefühl gehabt immer anders zu sein - immer bin ich es, die kämpft. Es scheint, als würden viele Menschen das Christentum im Schlaf beherrschen. Sie sind jeden Sonntag im Gottesdienst, ihre Kinder sind wohl erzogen, besuchen das Gymnasium, sind Klassenbeste und nehmen Geigen- und Tennisunterricht. In der Arbeit haben sie scheinbar Erfolg und wenn man sie sieht und fragt wie es ihnen geht haben sie immer ein Lächeln auf den Lippen und erwidern "hervorragend und dir ??" Wow - ich war noch nieeeee so. Mein Leben war immer schon ein Kampf. Der Kampf gegen meine eigenen Gedanken und Wünsche, die nicht von Gott, sondern von dieser Welt waren. Ich wollte Gott dienen mit ganzem Herzen, ganzen Verstand und ganzem Leib - schon immer. Aber es gab immer diese andere Seite. Wie oft kam ich Sonntags in den Gottesdienst und habe nur geweint. Wie oft lag ich trotz errettetem Geistes in meiner Wohnung voller Depressionen, Sorgen und Zweifeln. Wie oft habe ich gesagt "Herr ich bin Thomas - ich muss dich sehen, damit ich glauben kann" Wie oft habe ich neidisch auf diejenigen geschaut, die geisterfüllt in die Mission sind, während ich nach so vielen Jahren Christsein immer noch mit meinen eigenen Schwächen zu kämpfen habe. Wie oft habe ich gesehen, wie Menschen, die nach mir ihr Leben Jesus gegeben haben, einen Dienst in der Gemeinde übernommen haben. Ich stand da, klein vor seiner Herrlichkeit, aus Gnade befreit, aber dennoch voller weltlicher Gedanken mich fragend, ob ich jemals das Gute das ich tun möchte auch tun kann. Warum?




Römer 6, 6
Damit steht fest: Unser früheres Leben endete mit Christus am Kreuz. Unser von der Sünde beherrschtes Wesen ist vernichtet, und wir müssen nicht länger der Sünde dienen. 7 Wer gestorben ist, kann nicht mehr beherrscht werden - auch nicht von der Sünde



Bei all dem was ich gerade gesagt habe schaue ich mir nun diese Bibelstelle an und frage mich, ob Paulus mich an dieser stelle für dumm verkaufen will - Wer gestorben ist kann nicht mehr beherrscht werden, auch nicht von der Sünde - na dann war die Person, die gestern z.B. eine Notlüge verwendet hat ja wohl nicht ich ;-) ??? Wir machen gerade eine Leiterschaftsschule und in diesem Zusammenhang haben wir über genau jene Bibelstelle geredet. Etwas, was mir enorm geholfen hat war die folgende Grafik.



n dem Moment, in dem wir unser Leben in Jesu Hände gelegt haben, wird unser Geist errettet - unser Geist ist jetzt bei Gott, er ist also nicht mehr von dieser Welt, ergo kann er nicht mehr sündigen. Jedoch sind unsere Seele (unsere Gedanken, Emotionen, Wünsche) und unser Leib sehr wohl noch in dieser und von dieser Welt und werden somit angegriffen. Hier ist es, wo wir unsere Kämpfe kämpfen. Deshalb heißt es auch, nehmt jeden Gedanken gefangen unter den Gehorsam Jesus Christus. Hier müssen wir beginnen unsere Autorität in Christus zu ergreifen - selbst wenn Du gerade am Boden liegst - denn unser Geist ist bereits errettet und mit Gott. Ein weiterer Punkt, den ich nur all zu gerne vergesse, ist, dass Gott uns in eine Gemeinschaft von Gläubigen gesetzt hat - wir sind keine einsamen Krieger und oftmals ist es unser Stolz, der uns dazu treibt alles alleine lösen zu wollen. Ich bin so - ich will nicht gerne jedem auf die Nase binden was mich gerade beschäftigt und das muss ich auch nicht. Aber wir haben Geschwister im Glauben, die uns mit tragen und wir haben geistliche Eltern - wir sollten Menschen haben, denen wir vertrauen und denen wir unsere Kämpfe mitteilen - wir können unsere Kämpfe vielleicht eine Weile alleine austragen, doch irgendwann werden wir daran zu Grunde gehen. Jesus hat uns niemals gesagt das es leicht werden würde, im Gegenteil ER hat gesagt es wird dich ALLES kosten!! ER hat uns gesagt das es einen Kampf gibt! Aber die gute Nachricht ist, der Kampf ist bereits gewonnen - wir müssen nah, nah, nah an seinem Herz bleiben und fest im Glauben stehen bleiben. Denn eines ist gewiss: Ich will  den guten Lauf bis hin zum Ende weiterlaufen, ich werde kämpfen, egal was geschieht - ich wünsche mir sturmfest zu sein und niemals wieder zurückzusehen, sondern Ihm entgegen zu laufen - auch wenn meine Seele und mein Leib manchesmal müde sind vom kämpfen wünsche ich mir einen Geist, der standhaft ist und überwindet. Sergej Kaljuk hat vor einiger Zeit in seiner Predigt der Blinde am Straßenrand (27.04.2014 http://www.everynation-nuernberg.de/media/predigten/) eine tolle Einleitung zu dem Thema Kämpfe gemacht!! 

Nach einem arbeitsreichen Tag letzte Woche saß ich abends noch am Cours Julien und habe das folgende geschrieben:

Mein Geist schreit Herr, mein Herz schreit Welt, ich kann es nicht verstehen. Das eine das mir wichtig ist, es wird niemals vergehen.
 Ein Augenblick in deinem Arm, heilt alle meine Wunden. Doch gleichermaßen fühle ich  ein Schreien tief in mir, das unentweglich immerzu versucht mich zu verführen.
 Die Kraft mein Herr sie fehlt mir oft und Fleisch und Seele völlig eins, wollen dich oft hintergehen. Das Leben das zu bieten scheint, ein Fest für alle Sinne, ist letztlich nur ein Funkenschein und wider deinem Willen.
 Ich tanze, trinke, lache laut und denke das ich lebe, doch dein Plan ist ein anderer und nicht auf diesem Wege. 
Ein Tropfen Blut, ein Dornenkranz das ist wie es begann. Die Schmerzen die du hattest einst, ich kann sie nicht verstehen. 
Die Wahrheit ist, ich kenn dich kaum, doch will ich dir begegnen. Jeden Tag ein bisschen mehr und deine Liebe spüren. Deine Schönheit, Heiligkeit, sie sind des Lebens Grund. 
Ich brauche dich, ich suche dich ich will dich gerne finden. Alleine bin ich nichts und kann nicht überwinden. Mein Geist schreit Herr, mein Herz schreit Welt - hilf mir zu überwinden
 Thea 

Sonntag, 15. Juni 2014

Das Chamäleon


Irgendwie komme ich in meinem Leben immer wieder an den Punkt, wo ich mich frage wer ich eigentlich bin. Paulus schreibt seit den Griechen ein Grieche und den Juden ein Jude etc. manchmal habe ich das Gefühl dass ich mir diesen Spruch zu sehr zu Herzen nehme.



Wer kennt das nicht, in zahlreichen Predigten, wird man aufgefordert, sein Erbe als Königskind einzunehmen. Sie mutig und stark, wie Gott es zu Josua gesagt hatte, ruft man uns zu. Du bist mehr als ein Überwinder und mit meinem Gott kann ich über Mauern springen wird uns versichert. Wow, große Worte, große Weisheit. Aber wie sieht mein Alltag aus und was ist meine Identität, lebe ich das Leben eines Königskindes oder versuche ich viel mehr, anderen zu gefallen? Haben wir Angst abgelehnt zu werden oder für unsere Entscheidungen verurteilt zu werden? Fällt es uns schwer nein zu sagen?

Ich will ehrlich mit Euch sein, bis heute kämpfe ich immer wieder damit wer ich bin. Nicht etwa, weil ich mir Christus in mir nicht bewusst sei, sondern viel mehr, weil Gott mich mit einer unglaublichen Gabe der Anpassung ausgestattet hat.

Ein Beispiel: als ich ein Teenager war, arbeitete ich die Nachmittage im Laden meiner Eltern um mein Taschengeld aufzubessern. Eigentlich wurden wir so aufgezogen, dass ich nicht wirklich einen sehr ausgeprägten fränkischen Dialekt sprechen würde, sobald jedoch die ersten Bauarbeiter kamen um ihr Wekla zu bestellen, änderte auch ich meinen Sprachgebrauch und fragte selbstbewusst, "Gez a so oder wolln s a düdn?"

Die Jahre zogen ins Land und ich stellte die Welt auf die Probe, ich wollte wissen, was es dort draußen gibt und so entfernte ich mich für lange Zeit von Gott.
Als ich zurück kam, wollte ich nur noch eines "keine Fehler mehr machen" Ich passte mich an, wo immer ich konnte. Nur nicht auffallen, bloß allen gefallen war die Devise. Wusste ich, dass ich von Geschäftsleuten umgeben sei, kleidete ich mich entsprechend,wusste ich, dass ich von Sozialpädagogen umgeben war, kleidete ich mich entsprechend. Ich verwendete andere Worte wenn ich mit Geschäftsleuten sprach und ich versuche immer beschäftigt zu wirken. Meine eigene Meinung gab ich an der Garderobe ab.

Es war ein Versuch mich anzupassen um anerkannt zu werden, der Versuch Menschen gerecht zu werden ohne meine eigene Persönlichkeit mit einzubeziehen. Was geschieht nun hierdurch? Der Prozess der ständigen Anpassung brachte mich in eine persönliche Krise, meine eigene Persönlichkeit hatte keinen Platz und durfte sich auch nicht entwickeln.  Ich hatte keine eigenen Träume mehr, ich hatte keine eigenen Ziele mehr, meine Ziele waren die der anderen, meine Träume kaum noch vorhanden. Hierdurch ist aber noch etwas anderes geschehen, ich konnte nicht NEIN sagen. Egal worum es sich handelte ich habe ja gesagt, in der Arbeit, persönlich etc.  hierdurch war ich oftmals überarbeitet, habe Dinge getan auf die ich keine Lust hatte und wusste nicht wirklich wer ich bin. Eine Depression war förmlich vorprogrammiert. Ich machte Persönlichkeitstest und hoffte immer auf jemanden der mir den Weg weisst, am liebsten wäre mir ja eine donnernde Stimme vom Himmel gewesen, doch so leicht machte Gott es mir nicht. Viel zu oft war ich nicht Thermostat sondern nur Thermometer - ich habe mich beeinflussen lassen von den Menschen um mich herum, anstatt meine Autorität in Gott einzunehmen und wahrhaft das Salz der Erde zu sein, einen Unterschied zu machen.

Ich verzweifelte so manches mal an der Frage was ich eigentlich will und wer ich eigentlich bin und so kam es mir vor, als würde der Rest der Welt an mir vorbeiziehen. Heiraten, Kinder kriegen, Auswandern, Studieren - alle hatten sie Pläne während ich noch grübelnd da saß und mich fragte wohin mich meine Reise wohl führen würde. Kleine Funken einer Ahnung waren vorhanden aber die Angst vor Ablehnung machte es mir nur schwer möglich, darüber zu sprechen. Ich würde gerne in die Mission gehen - etwas das ich immer wusste aber nur selten offen angesprochen habe. Warum? Weil ich Angst davor hatte, dass die Menschen der Meinung sind, dass ich hierfür nicht geeignet bin.

Relativ zu beginn meiner Zeit  hier in Frankreich, hatte ich eine Situation in der ich mit etwas nicht zufrieden war und nicht wusste wie ich mit der Situation umgehen soll. Ich fragte meine Pastor um Rat woraufhin dieser mir antwortete - Versuche nicht nett zu sein sondern sei ehrlich

Wow ganz ehrlich dieser kleine Satz hat meine Welt auf den Kopf gestellt. Ich habe immer versucht nett zu sein, immer versucht Harmonie zu wahren und jedem Konflikt aus dem Weg zu gehen. Bis hin dazu dass ich mich den Meinungen anderer sehr schnell anpasste und mich selbst gar nicht erst fragte.

Aber jetzt seid ihr frei von der Sünde und dient Gott als seine Knechte. Ihr gehört zu ihm und tut, was ihm gefällt, und schließlich schenkt er euch das ewige Leben 
Römer 6,22


Wir gehören Gott, wir sollten ihm zu allererst gefallen und wir sollten ehrlich sein. Vielleicht geht es dir heute genauso du fühlst dich ziel- und planlos. Du weisst nicht wer du bist, traust dir selbst nichts zu oder hast Angst dir deine Gefühle und Wünsche einzugestehen, dann habe ich einen Rat für dich. Sei ehrlich - zu allererst mit dir selbst. Frage dich ganz tief in deinem Herzen woran du Freude hast und lass es zu, dass Gott deine Persönlichkeit verwendet um die Welt zu verändern. Vielleicht denkst du dein Wunsch ist zu groß für dich. Dann kommt er vielleicht von Gott :-)  Mache einen Plan - was möchtest du innerhalb des nächsten Jahres, der nächsten 5 Jahre der nächsten 10 Jahre in deinem Leben sehen. Habe Mut du selbst zu sein und versuche nicht, dich  durch die Anerkennung anderer gut zu fühlen sondern finde deine Anerkennung einzig in unserem Herrn.

Ich habe zu Beginn davon gesprochen, dass Gott mir eine Gabe der Anpassung gegeben hat. Lange Zeit habe ich dies nur als eine Last angesehen und empfand dies als einen Hinderungsgrund meine Identität zu entdecken. Das Chamäleon passt seine Farbe der Umgebung an, es bleibt aber dennoch das Chameleon. Es kann ein großer Segen sein, wenn man sich in den unterschiedlichsten Kontexten bewegen und wohlfühlen kann, es kann eine Weg Gottes sein dir und mir auf mehreren Ebenen Einfluss zu schenken. Etwas dass mir sehr geholfen hat, war tatsächlich zu begreifen wer ich in Christus bin, denn es sind nicht nur gute Zusprüche die wir in der Bibelfinden sondern es ist die Wahrheit - wir sind mehr als Überwinder, wir können mit unserem Gott über Mauern springen.

 Ich bin eine neue Person. Meine Vergangenheit ist vergeben und alles neu.
Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: 
Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden.
  2 Korinther 5,17 

Wir sind eine neue Schöpfung und als Gott uns schuff, gab er uns eine Persönlichkeit die einzigartig ist. Wenn wir  uns die Schöpfungsgeschichte in Mose anschauen, werden wir feststellen, dass es hier immer wieder, nachdem Gott etwas erschaffen hatte heißt: "....Gott sah es und freute sich, denn es war gut" 1.Mose 12. Gott sieht dich, er freut sich und er erachtet dich (in der Gesamtheit deines Seins, mit all deinen Fehlern und Schwächen) als gut. Gott glaubt an dich, ER liebt dich und Er hat dich genau so geschaffen wie du bist. 



Dienstag, 10. Juni 2014

5. Rundbrief

Rundbrief Marseille
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Ich bin das Licht für die Welt. Wer mir nachfolgt, irrt nicht mehr in der Dunkelheit umher, sondern folgt dem Licht, das ihn zum Leben führt.
Johannes8,12
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Meine Name ist Thea Bär und ich bin seit Januar 2014 als Mitarbeiterin bei Every Nation Marseille.Mein Hautptanliegen ist es, den Frauen im Rotlichtmillieu von Marseille Gottes Liebe weiterzugeben und ihnen Wege aus der Arbeit heraus aufzuweisen. Die vergangenen 4 Jahre habe ich hauptberuflich in einer nürnberger Beratungsstelle für Frauen in der Prostitution gearbeitet. In Zusammenarbeit mit Missionarinnen aus anderen Gemeinden gehe ich seit Jahresanfang zu den Frauen und durfte bereits erleben wie Gott uns buchstäblich die Türen öffnet. Darüberhinaus unterstütze ich die Gemeinde in administrativen Angelegenheiten. Meine Arbeit finanziert sich ausschließlich durch Spenden.

Wenn Du mich unterstützen möchtest bitte an:
Evangelische Freikirche der Morgenstern e. V.
Verwendungszweck: Missionsarbeit Frankreich
Bank: Sparkasse Nürnberg
Kto: 5486238
Iban DE28760501010005486238
Bankleitzahl: 760 501 01
Swift (BIC): SSKNDE77XXX

 
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Wissenswertes über Marseille

Französisch ist nicht die Hauptsprache die hier gesprochen wird. Die erste Sprache ist Arabisch. Will man hier längerfristig leben, sollte man zumindest einige Worte Arabisch sprechen.
Thea´s Blog
Matt und Christy Rasch, Pastoren von Every Nation und bauen Gemeinde in Marseille
Evolution13 der Name der Gemeinde in Marseille www.evolution13.fr
Bitte betet für:
Raya und die Animierbars am Vieux  Port
Djamilia und die Obdachlosen vom Cours Julien
 
Danke für jeden einzelnen Tag den ich hier sein darf für alle Eure Gebete und Unterstützung - Gott ist gut allezeit!!!

 

die letzten Wochen waren geprägt von Evangelisationseinsätzen, Seminaren und intensiver Lehre. Anfang Mai hatten wir unsere erste Taufe in diesem Jahr. Das Wasser war eisig aber das tiefblaue Meer und der strahlende Sonnenschein entschädigten hierfür. Unsere Sonntagsgottesdienste, welche wir im März begonnen haben, laufen so gut, dass der jetzige Raum schon fast zu klein ist. Evangelisationseinsätze finden fast wöchentlich statt und ich gehe nach wie vor Donnerstags und Freitags zu den Frauen. Hinzu kommt, dass Gott wirklich unsere Herzen einander zuwendet und wir anfangen echte Gemeinschaft zu leben - kaum eine Woche in der wir nicht ein gemeinsames Picknick oder ein gemeinsames Abendessen organisieren. Mitte Mai war ich dann in Krakau zum European Leadership Summit von Every Nation. Die Zeit war ein großer Segen, Leiter aus ganz Europa kamen, um zu berichten wie Gott gerade am wirken ist. Es ist so wunderbar und ermutigend die Zeugnisse aus Gemeinden aus ganz Europa zu hören. Zurück in Marseille  ging es gleich mit Vollgas weiter, wir hatten z.B. ein Team aus Rennes Frankreich hier, mit dem wir auf die Straßen gegangen sind um für Menschen zu beten und über sie zu prophezeien. Innerhalb der letzten 4 Wochen haben 3 Menschen ihr Leben Jesus gegeben - Halleluja Gott ist gut!!!

Gott hat mir auf übernatürliche Weise die Türen zu einigen Obdachlosen am Cours Julien geöffnet und so kommt es, dass man mich nun so manchesmal unter den Armen, den Obdachlosen und den Trinkern am Cours Julien sitzen sieht, wie ich mit ihnen frühstücke (das ist die einzige Uhrzeit, zu der alle nüchtern sind :-)  Ich möchte euch heute kurz Djamila vorstellen:
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Djamila sah mich eines Tages während eines Evangelisations- einsatzes am Cours Julien, wir machten Musik und verteilen "Free Hugs". Zielstrebig kam sie auf mich zu und forderte die kostenlose Umarmung für sich ein, ihr Atem roch stark nach Alkohol und auch ihre Worte kamen nur noch lallend über ihre Lippen. Ich umarmte sie und hielt sie fest im Arm. Sie ist kostbar und geliebt sagte ich ihr, dies hinterließ scheinbar großen Eindruck, denn nur kurze Zeit später kam sie mit all ihren anderen obdachlosen Freunden und bat mich diesen doch bitte auch allen einen Umarmung zu geben. Seither kennt mich jeder in diesem Viertel.

Djamila kommt ursprünglich aus dem Jemen. Sie war zweimal verheiratet und hat 4 Kinder - die jüngste 12 Jahre alt oben links im Bild. In ihrer zweiten Ehe lief nicht alles so wie sie es sich gewünscht hätte und ihr Mann begann zu trinken. Es dauerte nicht lange und aus ihrer Verzweiflung heraus begann auch sie zu trinken. Sie verließ ihren Mann und zog es vor auf der Straße zu schlafen (etwas das ich hier sehr oft höre - Scheidung und dann die Entscheidung für die Straße)Ihre jüngste Tochter Deborah lebt bei ihrer ältesten Tochter und kommt nur an den Wochenenden und Mittwochs, um ihre Mutter auf der Straße zu besuchen. Wenn Deborah kommt, bleibt Djamila für einige Stunden nüchtern - aber das Mädchen kennt den Wind, der auf der Straße weht und fühlt sich auch nicht davon gestört, wenn um sie herum die Alkoholleichen in der Sonne braten während diejenigen unter ihnen die noch etwas klarer im Kopf sind wild diskutierend das Mädchen darum bitten durch ihre Meinung dem Disput ein Ende zu bereiten. Es waren kleine Worte der Hoffnung und Ermutigung, die ich seit Wochen zu diesen Menschen und insbesondere Djamila bringe, Saatkörner die darauf warten aufzusprießen. in der letzten Woche dann wollten 4 der Obdachlosen, dass ich ihnen Bibeln bringe. Djamila bat mich um eine für ihre Tochter. Einer der Männer fragte ob ich persönliche Widmung in sein Exemplar schreiben könnte. Während ich mich mit Djamila unterhielt konnte ich beobachten wie alle gespannt in ihrer neuen Lektüre lassen. Djamila will aufhören zu trinken. Das ist das, was sie mir sagt, wenn sie nüchtern ist. Sie hat wohl für die meisten Nächte eine Bleibe, Notunterkünfte, Zentren für sozial Schwache, Wohnungen von Freunden und in den Nächten in denen sie nichts hat, schläft sie im Parkhaus wie die anderen Obdachlosen vom Cours Julien auch. Morgens sind alle dort eine Familie. Sie sehen sich täglich. Der älteste unter ihnen wird liebevoll Papa genannt. Aber gegen Nachmittag, wenn der Alkohol schon die Gemüter vernebelt und erhitzt  hat, wird es mitunter auch gefährlich. Flaschen fliegen, man beklaut sich gegenseitig und die morgendliche Idylle ist dahin. Gott hat mein Herz wirklich für diese Menschen berührt und insbesondere liegt mir Djamila am Herzen - bitte betet für sie, dass sie ihren Weg raus findet und ein vollkommen neues Leben beginnen kann.
Kurzes Update zu der Arbeit unter den Frauen:
Die Straße oben rechts im Bild, ist eine der beiden neuen Gegenden, in die wir nun gehen - hier findet man den typischen Straßenstrich - Frauen sitzen auf Hockern rechts und links der Straße und warten auf Freier. Einige der Frauen arbeiten bereits seit 25 Jahren in dieser Straße. Manche haben auch Zuhälter, die an den Straßenecken stehen und das Geschehen beobachten. Wir wurden zunächst skeptisch, doch dann von fast allen sehr freundlich empfangen. Ich bin Gott sehr dankbar für die Offenheit bei den Frauen. Mit einigen konnten wir bereits über Gott reden - andere wiederum nehmen einfach gerne unsere Süßigkeiten oder interessieren sich für unsere Angebote. Eigentlich geht es in erster Linie darum Beziehungen mit ihnen aufzubauen und immer wieder zu fragen wie es ihnen geht.
In den Bars am Vieux Port geht es  langsam voran und immernoch ist es häufig ein Problem einen regelmäßigen Rythmus einzuhalten - aber Gott ist gut und so bin ich endlich öfter im Kontakt mit Raya und wir konnten auch eine neue Bar erreichen. Es ist ein Prozess der viel Vertrauensarbeit beinhaltet!
Einige Eindrücke von Evangelisationseinsätzen, prophetischem Seminar, StuDieu (Studentenbibelkreis) am Strand und Gemeindeleben
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